Seit dem 16. Jahrhundert bis in die 60er Jahre wurde auf der Insel Langøy Eisenerz abgebaut. Viele unterirdische Stollen, Steinbrüche und Gruben wurden entlang einer 1,1km-langen Zone von Erzgängen im Magmatit errichtet.
Erzabbau auf Langøy
Die erzhaltigen Mineralgänge befinden sich im sogenannten Amphibolit - einem metamorph überprägten Tiefengestein - in einer Zone angefüllt mit Breckzie (= Gesteinsbruchstücke), die sich über die gesamte Insel erstreckt.
Über 500.000 Tonnen Erz wurden bis 1870 hier gewonnen und in die Bærums-Werke (Oslo), Fossum-Eisenwerke (Ulefoss) und die Fritzøe-Eisenwerke (Larvik) geliefert. Berücksichtigt man auch noch spätere Eisenlieferungen in die Tinfoss-Weke, so wurden fast 1 Millionen Tonnen Eisenerz auf Langøy gewonnen. Die Langøy-Bergwerke waren vor allen Dingen für den Betrieb des Bærum- und des Fritzøe-Eisenwerkes wesentliche Grundlage. Das Erz wurde aber auch in Eisenwerke nach Hakedal, Dikemark und Moss geliefert. Weil es einen geringen Phosphor-Gehalt hatte, war es von besonders guter Qualität. Aufgrund der Arbeiten in den Bergwerken war die Insel Langøy zu dieser Zeit eine der meist bevölkertsten Inseln entlang der Küste von Kragerø und ein dichtes Straβennetz wurde dort errichtet.
Die zwei gröβten Bergwerke waren die Grevinne Wedel-Mine (82 m tief und 165 m lang) und die Fru Anker-Mine (145 m tief und 115 m lang). Darüber hinaus gab es eine groβe Anzahl von kleineren Gruben und Steinbrüchen auf der Insel. In früheren Zeiten wurden die Gruben mit Hilfe von Feuer vorgetrieben – eine bis ins frühe 19. Jahrhundert weit verbreitete Methode, da Holz billig und Dynamit sehr teuer war. Die Bergwerke wurden bis in Tiefen von 97 m unterhalb des Meeresspiegels vorgetrieben. Zu der Zeit waren die Langøy-Gruben die gröβten Eisenerzminen Norwegens. Wie auch an anderen Stellen entlang der Küste von Kragerø so wurde auch hier Feldspat und Quarz abgebaut - eine der gröβten Feldspat-Steinbrüche Norwegens liegt auf Langøy. Der Feldspat wurde in der Porzellan-Herstellung (Porsgrunn) verwendet.
Langøy ist ein Teil einer ziemlich Mineralien-reichen Gegend und wird von Sammlern das ganze Jahr über besucht. Ganz besonders bekannt ist Langøy für seine Edelsteine wie Smaragde und Hämatite. Diese Mineralien finden sich in Gesteinen wie Amphibolithen, Noriten und Albiten. Auch Quarz und Pegmatitgänge sind auf der Insel als auch entlang der gesamten Südküste und im Landesinneren von Bamble zu finden.
Quellen:
J.H.L. Vogt, 1918: Jernmalm og jernverk.... ["Iron Ore and Ironwork"]
Nijland et al., 1998: Topographical mineralogy of the Bamble sector, south Norway.