Gorningen

Mehrere Funde ehemaliger Siedlung belegen, dass in der Gegend von Siljan Menschen schon seit ca. 10.000 Jahren leben.

EINE STADT ENTSTEHT
Nahe Austad und Holte wurden Stein-Äxte aus der Frühen Steinzeit gefunden. Zwölf Äxte aus Holte-Kvisla  sind Beweis für eine stabile Besiedlung der Gegend auch im Winter während der Bronzezeit. Ab ca. 1800 Jahre v.Chr. wurde mit der Viehhaltung begonnen, wie Pollenanalysen zeigen. Ab dem Jahr 0 wurden die guten Böden der Gegend bereits als Weidegrund für Vieh genutzt, ab 440 v. Chr. finden wir bei Torsholt dann auch Zeichen für Getreideanbau und Bodenbearbeitung.  Grabhügel aus der Eisenzeit am Siljanhaugen sowie der Fund eines primitiven Einbaum-Bootes in Lauv sind klare Belege für die wachsende Bevölkerung. Bis zum Mittelalter nahm die Bevölkerung von Siljan stetig zu, nahm jedoch nach der groβen Pest-Epidemie („Scharzer Tod“) rapide ab und verlor ihren Zusammenhalt.

STADT DER FARMPÄCHTER
Der Export von Nutzholz nahm in den 1500-Jahren stetig zu, ab 1600 gingen die Rechte an königliche Sägemühlen- Privilegien. Die auβerhalb liegenden Gegenden wurden fast völlig wertlos - der Wald wurde billig an die Grafschaften  Larvik und Løvenskiold-Fossum  verkauft, die dann die Kontrolle über Wasserwege, den Wald und die Bevölkerung übernahmen. Die Farmpächter und Kleinbauern im Tal lebten von den Arbeiten die sie für die Moholt-Eisenwerke  ausführten – so z.B. als Holzfäller, Köhler und von anderen Handwerken. Im 2. Weltkrieg war die Zeit der Pächter vorbei und die Menschen wurden zur Übernahme ihrer Farmen gezwungen, woraufhin viele Farmen völlig verschwanden.

DIE HOLZ-FLÖβER
Die Holzrutsche zwischen Gronningen und Laksjø ist heute ein Denkmal für die lange Flöβer-Geschichte  der Region von 1736 bis 1969. Der Wasserweg zwischen Siljan und Mykle war ein wichtiges Rückrat für die Herstellung der Fritzøe-Waren im gleichnamigen Eisenwerk. Um 1910 war Siljan eines der bedeutendsten forstwirtschaftlichen  Orte. Die Ansiedlung von Gewerbe und die Entwicklung des ländlichen Raumes war bedeutend für das Entstehen einer nationalen Gemeinschaft in Norwegen. Das Rezept für eine gute Balance zwischen Lohnkämpfen und Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern hat seine Wurzeln in der damaligen Forstwirtschaft. Der Slemdalsstreik von 1910 war der erste seiner Art im ganzen Land.  Der Streik forderte damals die alten, konservativen Gedanken heraus und ist seither von symbolischer Eigenschaft für die norwegische Arbeiterbewegung.

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